Mit dem Beginn der Bauarbeiten auf dem Wässerwies-Areal erreichte das Bildungs- und Forschungszentrum «FORUM UZH» der Universität Zürich (UZH) am 20. August 2024 den nächsten Meilenstein. 2024 und 2025 stehen Grundstücksvorbereitungen, Schadstoffsanierungen, Rückbauten und das Ausheben der Baugrube für den Neubau im Fokus.
Bei Baubeginn im August 2024 wurden zunächst zur Sicherung des Bauperimeters das Bauareal eingezäunt und eingerichtet, die Signalisation und die Zufahrten angepasst, die Messstationen für Lärm- und Erschütterungsmessungen eingerichtet sowie die Rissprotokolle der umliegenden Liegenschaften erstellt. Die archäologischen Untersuchungen im Bereich der ehemaligen Kirche Fluntern und dem dazugehörigen Friedhof konnten ohne Befund abgeschlossen werden. Weitere archäologische Grabungen werden später im Bereich der heutigen Turnhalle durchgeführt. An dieser Stelle befand sich ein Bollwerk als Teil der Stadtbefestigung, dessen Überreste und Lage bekannt sind. Die Kantonsarchäologie wird die Fundstätte ausführlich dokumentieren und die historischen Pläne mit den tatsächlichen Gegebenheiten abgleichen.
Darüber hinaus sind auf dem Grundstück die Entfernung von Neophyten sowie Rodungsarbeiten vorgesehen. Neophyten konkurrenzieren unsere Nutzpflanzen und ihre Ausbreitung führt zu einer Verarmung der Vielfalt an Pflanzen und Tieren, bedroht die Artenvielfalt und verändert das Landschaftsbild. Kurz gesagt: Sie nehmen den einheimischen Pflanzen und Tieren die Lebensgrundlage. Die Rodungsarbeiten werden aus Rücksicht auf die bestehende Artenvielfalt ausserhalb der Brut- und Nistzeit im Winterhalbjahr durchgeführt.
Der Neubau startet 2026
2025 konzentrieren sich die UZH und das kantonale Hochbauamt auf die notwendigen Schadstoffsanierungsmassnahmen, die Rückbauten der bestehenden Gebäude und den Aushub für die Baugrube des Neubaus, der im Frühling 2026 startet. Die Schadstoffsanierungsmassnahmen betreffen insbesondere die Turnhalle und den Sportplatz sowie die kleineren Nebengebäude. Beispielsweise müssen die Beläge des Sportplatzes ordnungsgemäss abgetragen und entweder dem Recycling oder der Deponie zugeführt werden. Gleichzeitig wird ein neuer Fernwärmetunnel erstellt, damit die heutige Leitungsführung, die quer über das Grundstück verläuft, möglichst ohne Unterbrüche umgelegt und die Quartiersversorgung sichergestellt werden kann.
Der Individualverkehr ist so organisiert, dass die Gloria- und die Rämistrasse ganz normal befahren werden können. Für Personenwagen gibt es keine Einschränkungen. Um die zusätzliche Belastung des Stadtverkehrs möglichst gering zu halten, wird ab 2026 ein Warteraum für Lastwagen bei der Messe Oerlikon eingerichtet. Dieser wird gemeinsam mit dem USZ genutzt. Mit einem Online-Avisierungssystem können Materiallieferungen für die beiden Baustellen von UZH und USZ koordiniert und damit gezielt und termingenau vom Warteraum in die Stadt gefahren werden.
Die Baustelle wird permanent durch einen Sicherheitsdienst bewacht. Der Baustellenbetrieb wird nachhaltig gestaltet (siehe Zusatztext unten).
Der Beginn der Fassadenarbeiten ist für das Frühjahr 2028 vorgesehen. Dazu wurde im Oktober 2024 ein Baugesuch für ein Fassaden-Mockup eingereicht – eine Musterfläche der Fassade in Originalgrösse, die im Frühjahr 2025 vor dem derzeitigen Hauptgebäude der Universität Zürich aufgestellt werden soll. Der Bezug des Neubaus ist für Mitte 2030 vorgesehen.
Das FORUM UZH ist mehr als ein Gebäude
Für Studierende und Forschende wird der neue Campus mit seinen einladenden Aussenbereichen zu einem zentralen Ort der Begegnung werden. Doch das FORUM UZH ist nicht nur für Forschende und Studierende. Es wird das gesamte Hochschulquartier deutlich aufwerten, ist zugänglich und offen für alle und signalisiert, dass der Austausch mit der Gesellschaft für die UZH immens wichtig ist. Zum Beispiel wird es im FORUM UZH verschiedene Cafés, Dienstleistungsflächen, Turnhallen und andere Sporträumlichkeiten geben, die nicht nur für Angehörige der Uni, sondern auch für die Mittelschulen sowie die breite Öffentlichkeit gedacht sind. Das FORUM UZH übernimmt damit eine zentrale Rolle für die Belebung des Quartiers und trägt gleichzeitig zur Schaffung eines grünen Stadtraums bei.
Fazit: Das FORUM UZH ist mehr als ein Gebäude – es verbindet Mensch und Raum, Wissenschaft und Gesellschaft, inspiriert das einzigartige Hochschulgebiet im Herzen von Zürich und steht für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Universität im Hinblick auf künftige Generationen.
Nachhaltige Baustelle
Nicht nur der Neubau ist mit seiner Holz-Beton-Hybridbauweise nachhaltig geplant – die Nachhaltigkeit beginnt bereits auf der Baustelle.
- Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben, z. B. Bahnabtransport
- Baustellenbegleitung durch einen Sicherheitsbeauftragten Brandschutz
- Einhaltung der Lärmvorschriften durch alle Unternehmen
- Einhaltung Luftreinhaltungsvorgaben, z. B. elektrische/hybride Baumaschinen, Staubvermeidung
- Einhaltung Wasserreinhaltungsvorschriften, z. B. LKW-Radwaschplatz
- Abfall- und Entsorgungskonzept
- Gemeinsame Versorgung des Baustellenpersonals, z. B. Sanitärräume und Aufenthaltsraum auf einer Containerbühne
Weitere Informationen und den Link zu den Baustellenkameras finden Sie unter www.stadtuniversitaet.uzh.ch