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Mit dem Bau der neuen Gebäude für das Universitätsspital und für die Universität Zürich, der Umnutzung des ehemaligen Trinkwasser-Reservoirs zu einem Café und der Umgestaltung der Gloria- und Rämistrasse stehen im Hochschulgebiet viele Bautätigkeiten an. Bei der Koordination der Projekte werden auch weitere Bauvorhaben im Auge behalten – beispielsweise der Ausbau des Bahnhofs Zürich Stadelhofen.

Bauen im Hochschulgebiet – mitten im Herzen der Stadt Zürich – ist äusserst anspruchsvoll. Die Platzverhältnisse und der Verkehr machen die Baulogistik herausfordernd. Insbesondere wenn mehrere Bauvorhaben aufeinandertreffen, ist es wichtig, dass diese koordiniert geplant und umgesetzt werden. Dazu haben sich Kanton und Stadt Zürich sowie das Universitätsspital, die Universität und die ETH Zürich auch vertraglich verpflichtet.

Übergreifende Koordination ist wichtig

In verschiedenen Gremien treffen sich Vertreterinnen und Vertreter von Kanton, Stadt und den drei Institutionen und halten sich gegenseitig über die jeweiligen Vorhaben auf dem Laufenden. Darauf aufbauend führt die Geschäftsstelle HGZZ eine Umsetzungsagenda, in der die Meilensteine ersichtlich sind. So werden Abhängigkeiten und Überschneidungen frühzeitig erkannt. Zudem können Themen wie die Baulogistik übergreifend angeschaut werden.

Auch Drittprojekte werden einbezogen

In der Umsetzungsagenda für das HGZZ ist auch der Ausbau des Bahnhofs Zürich Stadelhofen erfasst. Wieso? Der Ausbau umfasst unter anderem den Bau eines zweiten Hirschengrabentunnels zwischen dem Bahnhof Stadelhofen und dem Hauptbahnhof (siehe Infotext unten). Dieser führt unter dem Hochschulgebiet durch und wird unterhalb des Schulhauses Hirschengraben in rund 40 Metern Tiefe an den bestehenden Tunnel angeschlossen. Der Angriffsschacht ist in der Schönberggasse geplant. Dabei handelt es sich um eine Öffnung mit ca. 18 Metern Durchmesser, aus welcher der Tunnelaushub mit Kranen herausgehoben und auf Lastwagen verladen wird. Dazu wird das SOE-Containergebäude der Universität Zürich («Legohaus»), das sich dort befindet, verschoben werden müssen.

Für die Koordination der Vorhaben im Hochschulgebiet bedeutet dies somit einerseits eine weitere Baustelle, die zu Lastwagenverkehr führt. Andererseits ist vorgesehen, den Tunnel für eine Seewasserleitung zu nutzen, die das Hochschulgebiet künftig mit umweltfreundlicher Kälte aus dem Zürichsee versorgt. Aus diesen Gründen ist der Ausbau ebenfalls in der Umsetzungsagenda aufgeführt, und die Beteiligten im HGZZ tauschen sich mit den Zuständigen der SBB aus.

Visualisierung des vierten Gleises im Bahnhof Zürich Stadelhofen. Quelle: SBB

Ausbau Zürich Stadelhofen

Im Bahnhof Zürich Stadelhofen verkehren täglich 770 Züge und rund 80 000 Personen – mehr als in Olten, Genf oder St. Gallen. Mit seinen drei Gleisen ist der Bahnhof ein Nadelöhr im Netz der Zürcher S-Bahn, und der notwendige weitere Ausbau des S-Bahn-Angebots nicht möglich. Zudem werden Verspätungen in weite Teile des Bahnnetzes übertragen. Im Auftrag des Bundes plant die SBB deshalb die Erweiterung des Bahnhofs.

Der Ausbau des Bahnhofs Zürich Stadelhofen umfasst den Bau eines vierten Gleises im Bahnhof Zürich Stadelhofen und eines zweiten Riesbachtunnels nach Zürich Tiefenbrunnen. Um das neue vierte Gleis im Bahnhof Zürich Stadelhofen an die bestehende Bahninfrastruktur anzubinden, sind zudem ein zweiter Hirschengrabentunnel Richtung Zürich HB sowie ein zweiter Zürichbergtunnel Richtung Zürich Stettbach notwendig.

Die öffentliche Auflage der Pläne im Rahmen des Bewilligungsverfahrens fand vom 14. Mai bis 12. Juni 2025 statt. Im Idealfall sind ein Baustart in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre und eine Inbetriebnahme ab Mitte der 2030er-Jahre möglich.

Planausschnitt mit dem Angriffsschacht in der Schönberggasse. Quelle: SBB

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