Beim heutigen Spitalpark schlummert ein ehemaliges Trinkwasserreservoir im Untergrund. Dieses soll in der ersten Entwicklungsachse des HGZZ bis 2030 zu einem attraktiven Treffpunkt umfunktioniert werden.
Das künftige Hochschulgebiet Zürich Zentrum (HGZZ) soll attraktiver und grüner werden. Dazu wird der heutige Spitalpark zum offenen Gloriapark transformiert und mit der sogenannten Parkschale praktisch bis in den Strassenraum ausgeweitet. Als Einstiegsstelle in den Gloriapark wurde im Weissbuch – auf Basis des Stadtraumkonzepts – die Idee einer «AGORA» formuliert. Damit ist ein grosszügiges, rundes Dach über der künftigen Haltestelle, dem Platz und dem Park gemeint.
Um die Idee dieser «AGORA» als «Pavillon im Park» mit einem Gastronomieangebot weiter zu konkretisieren, hat die Geschäftsstelle HGZZ einen offenen, anonymen Projektwettbewerb durchgeführt. Der Pavillon soll sich als ganztägiger, lebendiger Treffpunkt mit einem Getränke- und einem kleinen Speiseangebot im Hochschulgebiet etablieren. Auf die öffentliche Ausschreibung des Projektwettbewerbs gingen 269 Anmeldungen zur Teilnahme am Verfahren ein, 207 Projektbeiträge wurden eingereicht.
Siegerprojekt «Reservoir» mit unerwartetem Ansatz
Das Preisgericht hat von den eingereichten Beiträgen das Projekt «Reservoir» der SQUADRAT Architekten GmbH ETH SIA, Zürich, zum Sieger erkoren. Dabei beeindruckte der unerwartete konzeptionelle Ansatz: Das Projekt sieht vor, das auf dem Areal im Untergrund bestehende und in Vergessenheit geratene Trinkwasserreservoir der Stadt Zürich aus dem späten 19. Jahrhundert zu transformieren. Das Infrastrukturbauwerk wurde in der Vergangenheit mehrmals erweitert und renoviert, bis es schliesslich Ende der 1970er-Jahre ausser Betrieb genommen wurde. Statt einen neuen Pavillon zu entwerfen, möchten die Architektinnen und Architekten die Anlage umnutzen. Teile des Reservoirs sollen entweder ausgegraben, rückgebaut oder einer neuen Nutzung zugeführt werden.
Nachhaltiges Konzept mit einzigartigem Raumerlebnis
Das Konzept beinhaltet einen offenen «Reservoirgarten» und einen geschlossenen Restaurantteil. Weitere Teile der Wasserhallen des Reservoirs sollen mit ihrem unvergleichlichen Raumerlebnis zusätzlichen, unterirdischen Raum für Veranstaltungen bieten. Durch die Umnutzung des Reservoirs lassen sich die Materialflüsse signifikant reduzieren, denn zum einen ist weniger Aushub nötig und zum anderen muss weniger Baumaterial angefertigt werden. Beides spart graue Energie ein und entspricht den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Das Projekt verfügt über das Potenzial, zusammen mit dem Projekt Parkschale zu einem attraktiven Begegnungsort und Identitätsträger des HGZZ zu werden.
Spitalpark wird zum Gloriapark
Im Hochschulgebiet dient der Park als Erholungsraum sowie als «grüne Lunge». Diese Qualitäten werden mit der Transformation zum Gloriapark weiterentwickelt. Der Gloriapark soll in seiner Gesamtheit als grosszügiger öffentlicher Park zu einem Treffpunkt und Ort der Kommunikation werden sowie der Vernetzung dienen. Für diese anspruchsvolle Aufgabe hat die Geschäftsstelle HGZZ ein offenes Planerwahlverfahren durchgeführt. Insgesamt haben vier Landschaftsarchitekturbüros an der Ausschreibung teilgenommen. Den Zuschlag erhielt das Büro Hager Partner AG, Zürich.