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Die Weiterentwicklung des HGZZ hat auch Auswirkungen auf den Verkehr. Um den Mehrverkehr stadtgerecht zu bewältigen, braucht es Anpassungen am Strassenraum. Projektleiter Marcel Lippuner erklärt, wie die Rämi- und die Gloriastrasse aufgewertet werden sollen.

Marcel Lippuner, Projektleiter im Tiefbauamt der Stadt Zürich

Marcel Lippuner, als Projektleiter haben Sie die Neugestaltung des Strassenraums in der Rämi- und der Gloriastrasse sowie die Entwicklung der «Parkschale» seit der Studienphase begleitet. Die Projektierung ist weitgehend abgeschlossen und die erforderlichen Bewilligungen werden nun eingeholt. Welche Bedeutung hat das Projekt für Sie?

Dieses Projekt ist für mich persönlich eine Herzensangelegenheit und ein wichtiger Meilenstein in meiner Laufbahn beim Tiefbauamt. Ich durfte die Entwicklung auf Grundlage des «Weissbuch HGZZ» über die intensiven Planungsphasen bis hin zur konkreten Projektierung begleiten. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich eine Vision zu einem konkreten Projekt formt.

Was sind die Hauptantriebskräfte hinter diesem Projekt?

Ein wesentlicher Faktor ist das Weissbuch HGZZ von 2018, das als Leitlinie für die Planung dient. Unser Ziel ist es, einen qualitativ hochwertigen urbanen Raum zu schaffen und den Anteil an Grünflächen zu erhöhen. Die kantonalen und städtischen Richtpläne sind ebenfalls eine wichtige Grundlage. Wir erwarten eine Zunahme des Personenverkehrs und planen eine Umgestaltung, die den Fuss-, den Velo- und den öffentlichen Verkehr priorisiert.

Können Sie uns Details zu den geplanten Veränderungen im Strassenraum der Rämi- und Gloriastrasse nennen?

Für Fussgängerinnen und Fussgänger sind grosszügige, hindernisfreie Trottoirs und Aufenthaltsflächen vorgesehen. Durchgehende Mittelinseln entlang der Tramgleise
erleichtern das Queren. Die bestehenden Fussgängerstreifen entfallen zugunsten flächendeckender Querungsmöglichkeiten. Für Velofahrende planen wir durchgehende, separate Velostreifen und zusätzliche Zweiradparkplätze. Im öffentlichen Verkehr entsteht an der Kreuzung Rämi-/Gloriastrasse die neue, zentrale und hindernisfreie Tramhaltestelle «Universität Zentrum». Die Haltestelle «Kantonsschule» wird aufgehoben. Auf der Rämistrasse bleibt das Tram auf eigenem Trassee, auf der Gloriastrasse können stadteinwärts Trams und Autos auf einer Spur zusammengefasst werden.

Was genau ist die Parkschale und welche Rolle spielt sie?

Die Parkschale entsteht durch die Umwandlung des Parkplatzes des Universitätsspitals Zürich in eine Erholungsfläche mit Bäumen, Wiesen und Wegen, angrenzend an den Gloriapark. Sie soll als Verbindung zwischen Institutionen und Haltestellen dienen und barrierefrei zugänglich sein. Ursprünglich war das Tram als Teil der Parkschale geplant, wurde aber nach einer detaillierten Abwägung der Vor- und Nachteile in der Strassenmitte belassen. Bäume, Wiesenflächen und Sitzmöglichkeiten schaffen zusammen mit dem Gloriapark eine «grüne Lunge» im dicht bebauten Gebiet, die vielen Nutzungen offensteht.

Welche Auswirkungen wird das Projekt auf die Nutzenden des HGZZ haben?

Wir streben eine höhere Aufenthaltsqualität, eine verbesserte Fuss- und Veloverkehrsführung sowie eine sichere Umgebung an. Die flächendeckenden Querungsmöglichkeiten und Tempo 30 fördern die Durchlässigkeit des bereits heute stark frequentierten Gebiets. Die neue Tramhaltestelle optimiert die Erreichbarkeit. Die Parkschale schafft neue Erholungsmöglichkeiten. Zudem erhöhen wir die Anzahl der Bäume von 102 auf 185, was zur Hitzeminderung beiträgt.

Wie sieht der Zeitplan aus und wie wird das Projekt finanziert?

Der Strassenbau inklusive der Parkschale ist für 2028 bis 2030 geplant. Vorgängig wird das Projekt den Stimmberechtigten zur Abstimmung vorgelegt. Der Stadtrat beantragt einen Projektkredit von netto 62, 899 Millionen Franken und gebundene Ausgaben von 10,161 Millionen Franken. Der Kanton Zürich und die beteiligten Institutionen beteiligen sich zusätzlich mit 21,02 Millionen Franken. In diesen Kosten ist auch die Öffnung und Umnutzung des bestehenden Reservoirs zu einem Gastronomieangebot enthalten.

Welche Herausforderungen und Benefits erwarten Sie?

Eine Herausforderung ist sicherlich die Koordination mit anderen Bauprojekten in der Umgebung. Grosse Benefits sind die Förderung des umweltfreundlichen Verkehrs, die Schaffung neuer Grünflächen und die Erhöhung des Baumbestands als Beiträge zu den Nachhaltigkeitszielen der Stadt. Wir sind zuversichtlich, dass dieses Projekt das Hochschulgebiet Zürich Zentrum positiv verändern wird.

Die Parkschale wird eine Erholungsfläche mit Bäumen, Wiesen und Wegen. Quelle: Atelier Brunecky / Studio Vulkan / SQUADRAT Architekten

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