Der Gloriapark als offener Quartierpark und grünes Herz des Hochschulgebiets und die Parkschale haben für die Aufwertung des Stadtraums eine hohe Bedeutung. Im Weissbuch wurde von den Verfassern des Stadtraumkonzepts HGZZ als Einstiegsstelle in den Park die Idee der sogenannten «AGORA» formuliert – ein grosszügiges, rundes Dach über der Haltestelle, dem Platz und dem Park.

Um die Idee der «AGORA» als «Pavillon im Park» mit einem Gastronomieangebot weiter zu konkretisieren, hat die Geschäftsstelle HGZZ einen offenen, anonymen Projektwettbewerb durchgeführt. Dabei durfte die Gestaltung des neuen Pavillons von der ursprünglichen Idee der «AGORA» mit dem runden Dach abweichen.

Der Pavillon soll sich als ganztägiger, lebendiger Treffpunkt mit einem Getränke- und kleinen Speiseangebot im Hochschulgebiet Zürich etablieren. Es soll eine Bar mit Sitzplätzen im Innen- und Aussenraum sowie den notwendigen Nebenräumen erstellt werden.

Auf die öffentliche Ausschreibung des Projektwettbewerbs sind 269 Anmeldungen zur Teilnahme am Verfahren eingegangen. Letztlich wurden insgesamt 207 Projektbeiträge eingereicht.

Das Preisgericht hat von den eingereichten Beiträgen das Projekt «Reservoir» der SQUADRAT Architekten GmbH ETH SIA, Zürich als Sieger erkoren. Dabei beeindruckte der unerwartete konzeptionelle Ansatz: Das Projekt sieht vor, das auf dem Areal – oder präziser ausgedrückt, im Untergrund – bestehende und in Vergessenheit geratene Trinkwasser-Reservoir der Stadt Zürich aus dem späten 19. Jahrhundert zu transformieren. Das Infrastrukturbauwerk wurde in der Vergangenheit mehrmals erweitert und renoviert, bis es schliesslich Ende der 1970er-Jahre ausser Betrieb genommen wurde. Statt einen neuen Pavillon zu entwerfen, möchten die Architektinnen und Architekten die Anlage umnutzen. Teile des Reservoirs sollen entweder ausgegraben, rückgebaut oder einer neuen Nutzung zugeführt werden. Somit entsteht eine Art «Anti-Pavillon», der sich in der neuen Parkschale einnistet und eingräbt – eine Alternative zum erwarteten freistehenden Rund- bzw. Punktbau im Park.

Das Konzept zeigt einen zukunftsweisenden und ressourcenschonenden Weg auf, insbesondere in Bezug auf die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Das Projekt verfügt zudem über das Potenzial, sich für unterschiedliche und heute noch nicht bekannte Nutzungskonzepte weiterentwickeln zu können und zusammen mit dem Projekt Parkschale zu einem spannungsvollen und neuen Identitätsträger des Hochschulgebietes Zürich Zentrum zu werden.

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