Was ist Ihre Rolle im Generationenprojekt HGZZ?
Ich leite die Geschäftsstelle Hochschulgebiet Zürich Zentrum. Diese wurde von den fünf Projektpartnern – Kanton und Stadt Zürich sowie Universitätsspital, Universität und ETH Zürich – gegründet, um die koordinierte Entwicklung im Hochschulgebiet sicherzustellen. Die Geschäftsstelle leitet das Gebietsmanagement, mit dem eine gesamtheitliche und abgestimmte Quartierentwicklung sichergestellt wird und die einzelnen Projekte untereinander koordiniert werden. Als Leiter der Geschäftsstelle bin ich unter anderem für übergeordnete Projekte zuständig, wie beispielsweise die Planung einer Seewasserleitung für eine nachhaltige Energieversorgung im Hochschulgebiet. Zu den Aufgaben der Geschäftsstelle gehören zudem die Sitzungsorganisation und die Protokollführung der verschiedenen Projektgremien.
Sie sind seit rund zehn Jahren dabei. Was hat sich in dieser Zeit im Projekt und bei Ihren Aufgaben verändert?
In den ersten gut fünf Jahren war ich Hauptverantwortlicher für die strategischen Planungen. Dabei ging es vor allem um übergeordnete Themen wie den Flächenbedarf und die Machbarkeit – und schliesslich um die Schaffung von Planungsrecht durch den Eintrag im kantonalen Richtplan und die Erarbeitung und die Festsetzung von kantonalen Gestaltungsplänen. Auch bei den Architekturwettbewerben war ich in meiner Rolle stark involviert. Mit deren Abschluss liegt die Verantwortung für die einzelnen Bauprojekte bei der jeweiligen Bauherrschaft. Damit ging auch die Gründung der Geschäftsstelle einher und bei mir liegt dadurch nun die Koordination im Vordergrund.
Was waren Ihre Highlights in dieser Zeit? Welche Rückschläge gab es?
Kleine Rückschläge oder vielleicht eher «Unwegsamkeiten» gibt es in so komplexen Generationenprojekten immer wieder. Anfänglich gab es teilweise beträchtlichen Widerstand gegen die Entwicklung im Hochschulgebiet. Zu gross, zu dicht, städtebaulich nicht verträglich. Zwischenzeitlich ist es uns gelungen, städtebaulich und architektonisch qualitativ hochwertige Projekte und Freiräume zu entwickeln. Die Akzeptanz hat sich dadurch deutlich verbessert und die Kritik ist massiv zurückgegangen. Über alles gesehen bin ich mit dem Verlauf sehr zufrieden. Der ehrgeizige Fahrplan kann grösstenteils eingehalten werden, die einzelnen Projekte kommen gut voran.
Welche Projekte liegen aktuell in der Verantwortung der Geschäftsstelle?
Neben dem Gebietsmanagement, das eine durchgängige Aufgabe darstellt, und der bereits erwähnten Seewasserleitung kümmern wir uns beispielsweise um die Koordination der Baulogistik. Die verschiedenen Bauvorhaben führen in den nächsten Jahren zu Baustellenverkehr. Um die Belastung des Quartiers möglichst gering zu halten und gleichzeitig einen reibungslosen Bauablauf sicherzustellen, sind Checkpoints am Stadtrand geplant. Die Lastwagen fahren von da aus zu gebuchten Zeitfenstern ins Hochschulgebiet. Ein weiteres Projekt ist die Umsetzung der «Gartensequenz und Stadtbalkone», das demnächst abgeschlossen werden kann. Im Gebiet zwischen den Hochschulen und der Altstadt wurden die Wegverbindungen und die Aufenthaltsqualität von einzelnen Gärten verbessert.