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Regierungspräsidentin Silvia Steiner, Bildungsdirektorin (Fotografie: Béatrice Devènes)

Was ist Ihre Rolle im Generationenprojekt HGZZ?

Als Präsidentin des Universitätsrats und als Bildungsdirektorin des Kantons Zürich liegt mir der Bildungs- und Forschungsstandort Zürich sehr am Herzen. Ich sehe es als eine meiner Hauptaufgaben, dafür zu sorgen, dass die Hochschulen auch in Zukunft optimale Voraussetzungen haben, um auf ihrem Gebiet Höchstleistungen zu erbringen. Zusammen mit Baudirektor Martin Neukom, dem Zürcher Stadtrat und den Fachleuten im Projekt HGZZ stellen wir die Weichen heute so, dass sich das Hochschulgebiet im Zentrum der Stadt Zürich über die nächsten Generationen hinweg weiterentwickeln kann.

Warum ist die Neugestaltung des Hochschulgebiets Zürich Zentrum für den Bildungsstandort Zürich so wichtig?

Es geht um die Stärkung des Wissens- und Gesundheitsclusters Zürich. Zum einen in der Medizin: Zahlreiche ältere Gebäude erfüllen die Anforderungen des Versorgungs-, Forschungs- und Lehrbetriebs nicht mehr und müssen erneuert werden. Zum anderen geht es um eine räumliche Konzentration: Bei den Rechts- und Sozialwissenschaften sind die Institute heute über die ganze Stadt verstreut. Eine Konzentration bringt nicht nur bessere Voraussetzungen für eine intensivere Zusammenarbeit, sie ermöglicht es uns auch, die Ressourcen zu bündeln.

Der Neubau der Universität, das FORUM UZH, wird ein modernes Bildungs- und Forschungszentrum. Wie schätzen Sie das Potenzial des Neubaus ein?

Der Name ist Programm. Im FORUM sollen der wissenschaftliche Austausch und der Dialog mit der Öffentlichkeit gelebt werden. Der attraktive Bau der Architekten Herzog & de Meuron wird eine grosse Strahlkraft entwickeln. Als «Kollegiengebäude des 21. Jahrhunderts» wird es dieselbe Anziehungskraft entfalten wie einst das UZH Hauptgebäude mit dem Uniturm, das Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet wurde.

Das HGZZ ist ein Generationenprojekt: Die Studierenden, die künftig im FORUM UZH lernen werden, besuchen heute die Primarschule. Wie schaffen Sie es, die Bedürfnisse, welche diese Generation in zehn Jahren an das Bildungsangebot im Kanton haben wird, in der Planung zu berücksichtigen?

Wenn wir neue Lehr- und Forschungsflächen erstellen, ist das oberste Ziel, die Entwicklungen im Bildungswesen einzubeziehen. Welche technischen Voraussetzungen braucht es für Büro- und Laborflächen? Wird es noch grosse Hörsäle brauchen oder werden die Vorlesungen künftig ohnehin per Videokonferenz stattfinden? Da sind meine Fachleute am Puls der Zeit. Ich bin überzeugt, dass wir vor allem an flexiblen Lösungen arbeiten müssen, die auch in Zukunft eine persönliche Begegnung von Mensch zu Mensch zulassen. Denn die besten Ideen entstehen noch immer im direkten Gespräch.

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