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Prof. Dr. Ulrich Weidmann, Vizepräsident für Infrastruktur der ETH Zürich (Fotografie: ETH Zürich / Markus Bertschi)

Was ist Ihre Rolle im Generationenprojekt HGZZ?

Als Vizepräsident für Infrastruktur bin ich für die bauliche Entwicklung der ETH Zürich zuständig. In der HGZZ-Behördendelegation beaufsichtige ich mit den Entscheidungsträgern von Universität, Universitätsspital, Kanton und Stadt Zürich die Gesamtentwicklung. Für uns ist wichtig, dass die gemeinsame Lehre und Forschung aller drei Institutionen im Gesundheitsbereich infrastrukturell gestärkt wird und ein vielfältiges, durchlässiges Hochschul- und Spitalquartier entsteht.

Als Nächstes saniert die ETH die Polyterrasse (Gebäude MM). Wie wirkt sich das auf Studierende, Mitarbeitende und Quartierbevölkerung aus?

Rund 4000 Studierende und Hochschulangehörige nutzen täglich das Mensa- und Mehrzweckgebäude (MM) mit dem Sport- und Gastronomieangebot. Während der Gesamtsanierung lassen sich diese Räume und die Polyterrasse nicht nutzen und baulogistische Herausforderungen müssen gelöst werden. Zudem ist die Sanierung in nächster Nähe zum historischen Hauptgebäude eine grosse bautechnische Herausforderung. Mit unseren Partnern sind wir bestrebt, Übergangslösungen zur Verfügung zu stellen – so werden für das ASVZ-Sportprogramm auf dem Irchel und im Gloriarank Provisorien umgesetzt und mit der Stadt Zürich arbeiten wir an Lösungen für den ÖV und den Verkehrsfluss. Nach dem Umbau erfüllt das MM wieder auf viele Jahre seinen Zweck, etwa dank erweiterten und bedarfsgerechten Sportflächen sowie einem zeitgemässen Verpflegungsangebot.

Welche Erfahrungen aus dem Neubau an der Gloriastrasse (Gebäude GLC) kann die ETH in die Sanierung der Polyterrasse oder in die Bauvorhaben der anderen Projektpartner einbringen?

Innerstädtisches Bauen verlangt grosse Behutsamkeit gegenüber dem Quartier und der Stadt als Ganzes. Beim Neubau für die Gesundheitswissenschaften an der Gloriastrasse, der in der Abschlussphase ist, haben wir besonders auf die Baulogistik und den Austausch mit der direkten Nachbarschaft geachtet. Dabei hat sich die minutiös geplante Anfahrt der Lastwagen bewährt. Im Dialog mit den Quartieren hat sich gezeigt, wie wichtig ein eng geknüpftes Wegenetz ist, das die Tramhaltestelle direkt mit den Wohnhäusern verbindet. Solche Erfahrungen fliessen in unsere weiteren Projekte und das Gebietsmanagement ein.

Die ETH plant ihr Wachstum auf dem Hönggerberg, im Hochschulgebiet stehen Sanierungen im Vordergrund. Warum ist die Weiterentwicklung des Hochschulgebiets Zürich Zentrum für die ETH wichtig?

Für die ETH Zürich sind die Entwicklungsmöglichkeiten im Hochschulgebiet aufgrund der historischen Quartier- und Stadtstrukturen zwar begrenzt. Der Standort  mitten in der Stadt ist aber von grosser Bedeutung. Wir brauchen weiterhin jeden Quadratmeter. Der Hönggerberg muss unser Wachstum auffangen und mithelfen, dass wir Mietliegenschaften wieder aufgeben können, besonders solche in Wohnquartieren. Im Zentrum werden auch langfristig mehrere grosse Departemente forschen und lehren, besonders solche mit Bezug zu den Gesundheitswissenschaften. Die gemeinsame Planung des Hochschulgebiets wird dazu beitragen, die Forschungs- und Lehrschwerpunkte miteinander zu optimieren und das Potenzial der Zusammenarbeit auszuschöpfen. Dadurch können unsere Forschungsergebnisse schneller in die Kliniken übertragen werden und die Patientinnen und Patienten erreichen. Gemeinsam genutzte Infrastrukturen aller drei Institutionen werden wichtige Katalysatoren sein.

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