Das Bildungs- und Forschungszentrum FORUM UZH ist für die zukünftige Entwicklung der UZH von zentraler Bedeutung. Zudem wird es das Hochschulquartier ab 2029 markant aufwerten. Kürzlich wurde das Vorprojekt abgeschlossen und der Kreditantrag wurde an den Kantonsrat überwiesen.
Das FORUM UZH bildet den zukünftigen Dreh- und Angelpunkt der Universität Zürich im Herzen des Hochschulgebiets Zürich Zentrum. 2019 wurde der Entwurf für das Forschungs- und Bildungszentrum erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Kürzlich wurde das Vorprojekt beendet – und damit eine erste Phase der Projektierung des Baus abgeschlossen.
Der Bau soll 2028 fertiggestellt werden und ab 2029 bezugsbereit sein. Insgesamt sind rund 37 000 m² Hauptnutzfläche vorgesehen. Mit diesen Flächen kann die UZH das Studierendenwachstum auffangen. Es ist dies eine wichtige und auch dringend nötige Investition, denn die UZH steht vor einer ihrer grössten Wachstumsphasen in ihrer Geschichte. Zählt sie heute rund 28 000 Studierende, dürften es ab 2028 weit über 30 000 sein.
Neue Orte der Begegnung
Das Bauwerk wird neun Stockwerke umfassen – davon sieben oberirdisch für Forschung und Lehre. Es ziehen Teile der rechtswissenschaftlichen, der wirtschaftswissenschaftlichen und der philosophischen Fakultäten ein. Also Fächer, die am Standort Zentrum der UZH synergetisch zusammengefasst werden sollen. Im Zentrum des Bauwerks befindet sich das innere Forum, welches für den Bau namensgebend ist. Diese grosse Halle erstreckt sich durch den gesamten Baukörper und bringt dank grossen Fenstern Tageslicht tief ins Gebäude. Das Forum dient UZH-Angehörigen und der Öffentlichkeit gleichermassen als Aufenthalts-, Begegnungs- sowie Arbeitsort. Es kann auch für grössere Veranstaltungen mit bis zu 2000 Personen genutzt werden.
Visualisierung der Gloriaterrasse. Das trapezförmige Gebäude wird von der Strasse zurückversetzt. Dadurch entsteht ein grosszügiger Gebäudevorbereich, der Elemente wie Vorzonen oder Stadtbalkone weiterführt, die für die Rämistrasse charakteristisch sind. (Quelle: Herzog & de Meuron)
Flexible Orte zum Studieren, Forschen und Arbeiten
Über das Forum erschliessen sich auf drei Ebenen fünf Hörsäle und zahlreiche Seminarräume. Die Hörsäle haben diverse Formen und sind im Podiumsbereich mit flexibler Bestuhlung ausgestattet, was den Präsenzunterricht heute und in Zukunft unterschiedlich gestalten lässt. Auch die Seminarräume lassen dank flexibler Infrastruktur unterschiedlichste Lehrsettings zu.
Ein grossräumiges Lehr- und Lernzentrum verteilt sich über alle Geschosse hinweg und bietet eine Vielzahl an Arbeitsplätzen für Studierende sowie Seminarräume für die Nutzerinnen und Nutzer der verschiedenen Weiterbildungsangebote der UZH. Insgesamt sind im FORUM über 700 studentische Arbeitsplätze vorgesehen. Auf dem zweiten und dritten Stock des Gebäudes ist die Universitätsbibliothek (UB) beheimatet. Dort werden 7 von 40 Standorten der Universitätsbibliothek unter einem Dach vereint.
Gastronomie, Einkaufen und Sport
Mit dem FORUM UZH wird nicht nur ein neues Gebäude für die UZH gebaut. Es wird auch ein öffentlicher Treffpunkt für die Bevölkerung geschaffen. Nebst einem neuen, mit grossen Einzelbäumen begrünten Stadtplatz auf der Gloriaterrasse und der Bibliothek auf dem zweiten und dritten Stock im Inneren des Gebäudes bietet der Neubau auch öffentliche Angebote im Bereich Gastronomie und Einkaufen. Es sind eine grosse Mensa und drei Cafeterien geplant. Neben den Haupteingängen sind zudem Flächen für Quartierläden geplant. Die vier Sporthallen im Untergeschoss stehen den Kantonsschulen sowie dem Akademischen Sportverband (ASVZ) zur Verfügung.
Nachhaltige Bauweise
Durch die Konstruktion als Holz-Beton-Hybrid-Bau lässt sich beim FORUM UZH CO2 im Gegenwert von 77 Einfamilienhäusern einsparen. Diese Menge an «grauer Energie» wäre bei einer vollständigen Ausführung in Beton angefallen. Ferner sind das Dach wie auch der Stadtplatz «Gloriaterrasse» zugunsten des Stadtklimas und der Artenvielfalt grün bepflanzt und mit einer grossen Photovoltaikanlage versehen. Die fix montierten Lamellen vor den Fenstern sollen dafür sorgen, dass im Sommer kaum direktes Sonnenlicht in die Räume einfällt, damit diese nicht aufwendig gekühlt werden müssen.
Regierungsrat hat Kreditantrag an Kantonsrat überwiesen
Die Kosten für den Neubau FORUM UZH werden (inklusive Reserven) mit 598 Millionen Franken veranschlagt. Den dafür notwendigen Kreditantrag hat der Regierungsrat im März zuhanden des Kantonsrats verabschiedet. Der Kantonsrat berät voraussichtlich bis Ende des ersten Quartals 2023 und kommuniziert anschliessend seinen Entscheid.
